Fidor Bank vor Verkauf an Finanzinvestor Ripplewood
Die Münchner Fidor Bank steht offenbar vor dem Verkauf an den US Finanzinvestor Ripplewood. Die Fidor Bank war einst mit großem Anspruch gestartet und bietet auch einige interessante Produkte wie einen volldigitalen Ratenkredit an.
Der ganz große Durchbruch steht jedoch bis heute aus. In der Vergangenheit kämpfte das Institut mehrfach mit Schwierigkeiten.
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Die Fidor Bank befindet sich aktuell im Besitz der Pariser Großbank BPCE. Dies ging 2009 aus der Fusion der französischen Volksbanken und Sparkassen hervor und zählt zu den größten Bankengruppen des Landes.
BPCE teilte Anfang August in einer dezenten Nachricht mit, in exklusive Verhandlungen über den Verkauf der gesamten Anteile mit Ripplewood Advisors LLC eingetreten zu sein.
Fidor Bank Verkauf wird für 2021 erwartet
Wie aus der Mitteilung weiter hervorgeht, wird der Abschluss des Verkaufs für das erste Halbjahr 2021 erwartet – eine Zustimmung der Regulierungsbehörden vorausgesetzt. Die BPCE sucht bereits seit 2018 nach einem Käufer für die Fidor Bank und hatte dieses Vorhaben seitdem in unterschiedlicher Intensität verfolgt.
BPCE hatte die Fidor Bank im Jahr 2016 erworben. Der damalige Kaufpreis lag Branchenschätzungen zufolge bei ca. 100 Millionen EUR. Ein Erfolgsturbo wurde der Kauf der in München ansässigen FinTech Bank jedoch nicht. Mehrfach musste BPCE Geld nachschießen. So erlitt die Fidor Bank 2017 einen Verlust von 110 Millionen EUR. Weitere 41 Millionen EUR Verlust entstanden im Jahr 2018.
Die Fidor Bank fällt einerseits mit innovativen Ideen und einem konsequent umgesetzten Community Gedanken auf. Es gab jedoch auch negative Schlagzeilen. So kam es zwischenzeitlich zu erheblichen technischen Störungen. Zwischenzeitlich hatte die Fidor Bank eine Partnerschaft mit dem Telekommunikationsunternehmen O2 gestartet.
Diese Partnerschaft endete – O2 bezieht die Bankdienstleistungen nur durch die Commerzbanktochter comdirect. Die Partnerschaft lief über mehrere Jahre. Ende 2018 war fast jeder fünfte Kunde der Fidor Bank O2 Banking Nutzer.
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Was plant Ripplewood mit der Fidor Bank?
Ripplewoood Advisors ist ein US-amerikanischer Finanzinvestor. Das verwaltete Vermögen beträgt rund 10 Milliarden USD. Zum Portfolio gehören auch Unternehmen in besonderen (sprich: schwierigen) Lagen. Ripplewood gilt jedenfalls nicht als Spezialist für FinTech Investments. Insofern ist unklar, was in Zukunft aus der Fidor Bank wird. Kaufinteressenten aus der FinTech Branche scheint es (jedenfalls zu einem für BPCE erträglichen Preis) nicht zu geben.
Die Fidor Bank setzt ihrem Selbstportrait zufolge auf
„die Prinzipien und Wirkmechanismen des digitalen Bankings“.
Das Produktportfolio adressiert Privat- und Geschäftskunden. Im Angebot sind Kredite, Karten und Anlagemöglichkeiten. Als zentraler Knotenpunkt aller Produkte dient das Fidor Smart Girokonto.
Die Fidor Bank bietet einen volldigitalen Ratenkredit. Dieser kann vollständig am Bildschirm abgeschlossen werden. Möglich sind Kreditbeträge von 500 bis 50.000 EUR bei 12 bis 120 Monaten Laufzeit. Die Verzinsung erfolgt bonitätsabhängig.
Digitaler Ratenkredit und Speed Dispo
Außerdem gibt es mit dem Fidor Speed Dispo einen Kontokorrentkredit für Selbstständige. Für diesen hat das Institut sehr klare Annahmekriterien kommuniziert. Wer sechs Monate Kunde der Bank ist, seine Geschäftstätigkeit seit zwei Jahren betreibt und 1500 EUR Umsatz pro Monat seit mindestens sechs Monaten vorweisen kann, soll den Kreditrahmen innerhalb von Minuten volldigital erhalten. Möglich sind Kreditrahmen bis 3000 EUR bei einem Sollzinssatz von 12,5 %.
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Kommentare
Brigitte Porstendörfer 4. Januar 2021 um 17:10
ICH HABE EIN KONTO BEI FER FIDORBANK MUSS ICH MIR SORGEN MACHEN
Julian 3. Februar 2021 um 18:57
Guten Tag Frau Porstendörfer,
dazu gibt es aus unserer Sicht derzeit keinen Grund. Wir halten Sie in unseren News aber über die Entwicklung auf dem Laufenden!